Sexuelle Anmache und Missbrauch im Internet

Manchmal erleben Kinder sexuelle Anmache und Gewalt im Internet. Das kann sehr schlimm sein. Wenn dich das, was du hier liest, beunruhigt oder dir Sorgen macht, solltest du mit einer erwachsenen Person darüber reden.

Wenn du ein Wort aus diesem Text nicht verstehst, kannst du gucken, ob es im Internet-Lexikon steht.

Beispiele für sexuelle Gewalt im Internet sind:

  • jemand macht ekelhafte Kommentare über deinen Körper
  • jemand schickt dir Pornos
  • jemand will dich treffen, um dich zu missbrauchen
  • jemand will erotische Bilder von dir haben
  • jemand möchte mit dir Cybersex haben

Suchmaschine für Kinder: www.blindekuh.de
Infos zu digitalen Medien für Kinder: www.juuuport.de/beratung

Manche Menschen denken, dass eine solche Anmache nicht so schlimm ist, weil sie ja „nur“ im Internet oder auf dem Handy passiert. Aber wenn man so etwas erlebt, kann das sehr verletzend und beängstigend sein. Wenn dir so etwas passiert, ist es gut, wenn du dir Hilfe holst!

Beispiel Cybermobbing

Was ist Cybermobbing?
Das Wort „Cyber“ ist eine Umschreibung für alles Mögliche, was mit digitalen Medien und Internet zu tun hat. „Mobbing“ bedeutet, eine Person gezielt fertig zu machen. Cybermobbing ist also eine Bezeichnung dafür, dass man jemanden über das Handy oder über das Internet fertig macht. Ein anderer Begriff dafür ist „Cyberbullying“.

Wie geht Cybermobbing?
Es gibt viele verschiedene Arten von Cybermobbing. Es kann sein, dass dich eine einzelne Person mobbt oder eine ganze Gruppe. Meistens sind die Mobbenden keine Fremden, sondern Menschen aus deinem Umfeld wie MitschülerInnen oder NachbarInnen.

Hier findet ihr Beratung zum Thema sexuelle Gewalt im Netz und per Handy.

Cybermobbing kann zum Beispiel sein, dass jemand:

  • Lügen über dich im Internet verbreitet
  • dich ständig anruft und dann auflegt
  • peinliche Fotos von dir ins Netz stellt
  • in deinem Namen Nachrichten an Leute verschickt, die du kennst
  • dir droht oder dich belästigt
  • und vieles mehr

Wenn man gemobbt wird, dann kann das sehr schlimm für einen sein. Meistens hören die Leute, die einen mobben, nicht so schnell wieder damit auf. Deshalb ist es wichtig, sich möglichst früh Hilfe zu holen.

Was sind deine Rechte?
Wenn dich jemand mobbt, ist das eine Straftat. Es gibt im Gesetzbuch keinen eigenen Paragraphen für Mobbing. Das braucht es aber auch nicht, weil man beim Mobben gegen alle möglichen anderen Gesetzte verstößt. Das nennt sich dann „üble Nachrede“, „Beleidigung“, „Verleumdung“, „Nötigung“ oder „Bedrohung“. Niemand darf das mit dir machen.

Beispiel Fake Profile

Was ist ein Fake Profil?
In sozialen Netzwerken wie facebook oder Jappy kann man ein Profil von sich ins Internet stellen. Mit Foto, Namen, Hobbies, Mailadresse usw. Wenn man so ein Profil ins Netz stellt, können andere Menschen mit einem Kontakt aufnehmen.

Wenn ich jemanden ärgern oder fertig machen will, kann ich einfach ein falsches Profil von der Person ins Netz stellen, ein so genanntes Fake Profil. Dafür braucht man nur den Namen der Person und am besten ein Foto. Ein Foto kann man auch mit einem Bildbearbeitungsprogramm verändern. Zum Beispiel den Kopf ausschneiden und ihn auf einen nackten Körper setzen. Du solltest dir also gut überlegen, wem du ein Foto von dir gibst.

Was sind deine Rechte?
Du hast natürlich das Recht zu verlangen, dass das falsche Profil wieder aus dem Netz entfernt wird. Leider ist das meistens ein sehr schwieriger und langwieriger Prozess. Bei so etwas braucht man auf jeden Fall Hilfe von Profis.

Beispiel Cybergrooming

Was ist Cybergrooming?
Cybergrooming bedeutet, dass jemand im Internet mit dir Kontakt aufnimmt mit dem Ziel, dich zu missbrauchen. Das kann zum Beispiel so aussehen:

  • Jenny hat ein Profil von sich ins Internet gestellt. Ein unbekannter Mann bietet ihr 100 Euro, wenn sie ihm ein Nackt-Foto schickt.
  • Marc chattet mit ein paar Freunden auf der Homepage vom Jugendclub. Auf einmal schaltet sich ein Unbekannter in den Chat ein und fragt in die Runde, ob denn schon jemand Erfahrung mit Sex hat. Obwohl die Kinder nicht auf die Frage reagieren, nervt er weiter und bietet an, dass er ihnen mal zeigt, wie das geht.
  • Dana hat auf facebook einen 20-Jährigen kennen gelernt, mit dem sie sich schon seit Monaten Nachrichten hin und her schickt. Sie ist ein bisschen verknallt und freut sich, als er sie fragt, ob er mit ihr über die WebCam reden will. Als sie die Kamera anschaltet, sieht sie in Großaufnahme, wie der Mann seinen Penis streichelt.

Was sind deine Rechte?

Dein Körper gehört nur dir. Erwachsene dürfen dich nicht zu sexuellen Handlungen überreden oder zwingen, auch nicht im Internet. Kinder zu „Sexgesprächen“ im Chat oder zu Selbstbefriedigung vor der Webcam aufzufordern ist strafbar. Sexfilme oder Sexfotos von Kindern zu machen oder zu verschicken ist auch strafbar. Wenn jemand so was mit dir macht, darfst du dir Hilfe holen.

Wie kannst du dir Hilfe holen?
Wenn du im Internet oder mit deinem Smartphone etwas erlebst, was dich bedrückt oder dir Angst macht, ist es gut, wenn du mit einer erwachsenen Vertrauensperson darüber redest. Das kann jemand aus deiner Familie sein, aus deiner Schule oder eine andere Person, zu der du Vertrauen hast.

Wenn dir gerade niemand einfällt, mit dem du reden kannst, findest du beim Thema „Missbrauch“ Hilfe-Nummern.

Wenn du Beweise hast, wie Mails, Fotos oder Chat- Gespräche, ist es gut, sie erst einmal aufzuheben. Vielleicht willst du ja später noch eine Anzeige bei der Polizei machen, und dann sind das wichtige Beweise.