Blitz | Ein bisschen DREISTigkeit erlaubt

Barnimer Verein ist 15 Jahre alt geworden / Beratung zum Thema „Sexueller Missbrauch“ ist Schwerpunkt in der Vereinsarbeit

Ein bisschen „Dreistigkeit“ ist manchmal von Vorteil. Das könnte das Motto des Dreist e.V. sein. Einem Eberswalder Verein, der sich seit 15 Jahren für Opfer von sexuellem Missbrauch einsetzt und vielschichtige Präventionsarbeit leistet. Ende September wurde das Jubiläum in der Eberswalder Stadtbibliothek gefeiert. „Das bedeutet mir unheimlich viel. Wir haben uns vor 15 Jahren, als sich der Dreist e.V. gegründet hat, auf die Fahnen geschrieben, dass wir uns für die Gleichstellung der Geschlechter einsetzen und die Öffentlichkeit für dieses Thema sensibilisieren“, so die Vorstandsvorsitzende Claudia Schallat. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt beschäftigt sich mit dem Thema „sexueller Missbrauch“.

In den vergangenen Jahren wurden viele Präventionsprojekte umgesetzt, wie zum Beispiel das Puppentheater „Spielgrenze“. Grundschulkinder sollen dabei lernen sich zu behaupten und im Notfall zu wehren. Auch Schüler der Bruno-H.- Bürgelschule aus Eberswalde nahmen daran teil. Einige von ihnen waren in die Stadtbibliothek gekommen, um zum Geburtstag zu gratulieren und die Wanderausstellung „Echt Klasse!“ zu eröffnen. „Da uns auch immer das Thema sexueller Missbrauch begleitet hat, haben wir überlegt, wie verbinden wir die 15 Jahre Dreist e.V. mit unserem Schwerpunktthema und sind dann auf diese Ausstellung gekommen, weil wir dachten es passt gut“, so Anke Sieber, Mediatorin beim Dreist-Verein. „Einfach Klasse“ ist ein Mitmach-Parcours und wurde vom Kieler Präventionsbüro „Petze“ erarbeitet.

Die Wanderausstellung setzt ein erlebnisorientiertes Konzept zur Prävention um und bietet Mädchen und Jungen die Möglichkeit, sich spielerisch mit Themen wie „Mein Körper gehört mir“ oder das „Recht „Nein“ zu sagen“ auseinanderzusetzen. Bei Letzterem sollen die Schüler beispielsweise laut „Nein“ schreien. Das soll ihnen helfen, wenn sie darauf aufmerksam machen wollen, dass ihnen etwas nicht passt und wo ihre Grenzen liegen. „Aber alles funktioniert nicht für die Kinder allein. Sie brauchen Erwachsene, die ihnen Hilfe und Unterstützung anbieten. Auch das ist ein Thema von einer Station.“ Die Wanderausstellung könnte exemplarisch für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Dreist e.V. stehen, denn so wie in den vergangenen 15 Jahren will sich der Verein auch weiterhin für Mädchen und Jungen einsetzen und Themen wie sexueller Missbrauch oder Gewalt in den Blickpunkt der Öffentlichkeit stellen.

Viele Bildungseinrichtungen nutzen das Beratungsangebot des Vereins bereits. So wurde das Projekt „Spielgrenze“ seit 2007 in 26 Kitas und sechs Grundschulen der Region durchgeführt. „Ich wünsch mir für die Zukunft aufgrund von aktuellen Ereignissen, dass man mehr in der Öffentlichkeit in den fachlichen Austausch gehen kann“, sagt Claudia Schallat. Weitere Informationen zum Verein und zu seinen Beratungsangeboten gibt es unter der Internetseite www.dreist-ev.de.

Quelle: Eberswalder Blitz

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